BDM-Treffen mit Besichtigung Same-Deutz-Fahr-Fabrik

Achtzig Millionen Euro hat die neue Fabrik von Same-Deutz-Fahr in Lauingen gekostet, die 50 BDM-Mitglieder Ende Juni vor Ort besichtigten.

Von hier aus rollen die größten Modelle des Konzerns vom Band, Traktoren von 140 – 340 PS. Die Mähdrescher werden in Zupanja / Kroatien gebaut. Los ging es um neun Uhr im Werkskino bei hochwertig produzierten Filmen über die neuesten Modelle und den Bau des Firmengebäudes. In der Werksführung der 54.000 qm großen Werkshalle konnte direkt die Arbeit am Band beobachtet werden. 30 Traktoren pro Tag werden in Lauingen produziert, nichts auf Halde, nur auf Kundenwunsch.

Alle 19 Minuten rollt eine Maschine vom Band, jeder Arbeitsschritt muss also in 19 Minuten erledigt sein. Und das bei Arbeitszeiten von 6:30 Uhr bis 14:30 Uhr, in einer 35 Stunden-Woche. Ein Traktor benötigt 16 Arbeitsstunden, bis er fertig ist. 8.500 Teile sind in einem Gerät dieser Größenordnung verbaut, bei 800 – 1.000 €/pro PS – im Schnitt 160.000 €. Besonderes Interesse weckten die modernen Kabinen, die beinahe komplett angeliefert, aber ebenfalls nach Kundenwunsch ausgestattet werden: die Menge an elektronischen Komponenten ist enorm, umso geringer der Anteil an selbst austauschbaren Ersatzteilen. 150.000 Ersatzteile sind in Lauingen vor Ort. Die Prüfung der Traktoren wurde besonders kritisch begutachtet: In der Qualitätskontrolle kurz vor Ausfahrt aufs Testgelände, bei der wie in der gesamten Produktion das Fotografieren strengstens verboten war, wurden Steilhänge, Beschleunigung und Gefahrenbremsungen auf maximale Materialbelastung hin überprüft.

700 Menschen sind in Lauingen beschäftigt. Und wie alle Traktoren-Hersteller kämpft auch Deutz-Fahr um immer weniger werdende Landwirte. Während im werkseigenen Museum die Traktoren aus Zeiten, in denen auf jedem Dorf noch mehrere Landwirte tätig waren, besichtigt werden konnte, referierte BDM-Sprecher Hans Foldenauer beim BDM-Baden-Württemberg-Talk nebenan im Kino über die aktuelle Situation der Milchviehhalter, und warum es eben nicht mehr in jedem Dorf eine Vielzahl an Landwirten gibt.

Wie wichtig engagierte Bäuerinnen und Bauern in einem aktiven Verband sind, und warum nur gemeinsam etwas für eine bessere Stellung am Markt getan werden kann, wurde auch an diesem Vormittag deutlich: Die lebhaften Diskussionen besonders auch mit den jungen Mitgliedern dieses Ausflugs bestätigen einmal mehr, dass es nur gemeinsam gelingen kann, unsere Interessen durchsetzen zu können bzw. das bereits Erreichte weiter verfolgen zu können. Das erkannten auch die zwei sehr freundlichen Mitarbeiterinnen, die die BDM-Mitglieder durch das Werk geführt hatten: Ohne gut aufgestellte Höfe können auch keine Deutz-Fahr Maschinen verkauft werden. Herzlichen Dank allen, die dabei waren!
(JS)