Nikolaus Kraus, Freie-Wähler-Landtagsmitglied und dort auch im Agrarausschuss tätig, nahm sich reichlich Zeit zum Besuch der Diethelm GbR in Inning am Ammersee. Zwar stand das Thema „Milch“ im Vordergrund des Gesprächs, doch erwies sich der oberbayerische Abgeordnete, der in Ismaning im Umland Münchens einen Marktfruchtbaubetrieb betreibt, so interessiert an allen Themen und Bereichen der Landwirtschaft, dass das Gespräch eher zu einer „landwirtschaftlichen Breitenvorlesung“ wurde.
FW-Agrarpolitiker Nick Kraus besucht BDM-Betrieb am Ammersee


In Bezug auf den Milchmarkt konnte Kraus die Position des BDM, wonach aufgrund der extrem gestiegenen Produktionskosten auch ein Preisniveau von über 40 Ct/kg nicht kostendeckend sei, nachvollziehen. Die globalen Zusammenhänge des Milchmarktes und auch die Tatsache, dass die europäische Angebotsmenge Auswirkungen auf das globale Milchpreisniveau habe, wurde ihm hier von Hans Leis deutlich gemacht. Auch das, vom BDM vorgeschlagene Instrument eines freiwilligen Lieferverzichts gegen Entschädigung betrachtet Kraus als sinnvoll und wird im Rahmen der Möglichkeiten auch in der nächsten Legislaturperiode im bayerischen Landtag dafür werben. Hier machten die BDM-Vertreter deutlich, dass das Instrument des Freiwilligen Lieferverzichts schon in der Milchmarktkrise 2015/16 positive Wirkung gezeigt hätte, welche auch durch eine Evaluierung durch das bayerische Landwirtschaftsministerium bestätigt wurden. Grundsatz in allen BDM-Vorschlägen sei immer, möglichst viel eigenbetriebliche Entscheidung bei gleichzeitiger Wahrnehmung der Verantwortung für den Gesamtmarkt zu bewahren, so Georg Diethelm sen.
Weitere Themen des mehr als zweistündigen Gesprächs, welches im neuen und offenen Kälberstall des Betriebs Diethelm bei einer kleinen Brotzeit abgeschlossen wurde, waren unter anderem die Anforderungen der DüV und der zukünftige Umgang mit dem Wolf. Nikolaus Kraus, der im Wahlkreis München-Land Nord direkt antritt und daher auch in allen anderen oberbayerischen Stimmkreisen wählbar ist, versprach, auch weiterhin ein offenes Ohr für die Belange und Interessen der Milchviehhalter zu haben.


