HE: Hessische Agrarministerin mit Problem der Milchbauern konfrontiert

Zum Gespräch trafen sich der BDM-Bundesvorsitzende Stefan Mann, der BDM-Landesvorsitzende Dieter Müller, Kreisteamleiter Gerd Arras und BDM-Bundesbeirätin Kerstin Fehr mit der hessischen Agrarministerin Priska Hinz in Wiesbaden. Thematisiert wurde von Stefan Mann vor allem das Umfeld des Milchmarktes und der Umgang mit den zukünftigen Fragestellungen.

Hessische Agrarministerin mit Problem der Milchbauern konfrontiert

Er machte hier deutlich, dass eine von den Molkereien getragene Branchenorganisation nicht im Interesse der Milcherzeuger sei und damit nicht deren Zustimmung finden würde. Ebenso habe die Politik die Entscheidung über eine Aktivierung des Artikels 148 GMO noch immer nicht getroffen.

Dieter Müller machte als Teil des Landesvorstandes deutlich, dass der aktuelle Umgang mit der Blauzungen-Problematik für die Landwirte nur Nachteile bringe. Obwohl in Hessen noch kein Fall der Krankheit aufgetreten sei, leide die Verwertung von Bullenkälbern deutlich und stelle somit wiederum einen Einkommensverlust für die hessischen Milchviehhalter dar. Ebenso scharf kritisierte Müller das geplante Freihandelsabkommen mit den vier südamerikanischen MERCOSUR Staaten, was für einen Importboom an südamerikanischem Rindfleisch sorgen könnte, obwohl aktuell Kälber zum Schleuderpreis abgegeben werden müssten, so Müller.

Gerd Arras machte als Bio-Erzeuger darauf aufmerksam, dass auch der Bio-Milchmarkt nicht vor den Risiken des konventionellen Marktes gefeit sei. Er machte hier ausdrücklich auf die Probleme im Anschluss an die Insolvenz der BMG aufmerksam.

Ministerin Hinz konnte bei allen Diskussionspunkten nicht widersprechen, die von Kerstin Fehr – beheimatet in Guxhagen nahe Kassel – vorgetragenen Erfahrungen in Bezug auf Familie, Hof und Freizeit, hinterließen aber auch bei der Ministerin ihre Spuren: Selbstredend sei die Bäuerin schon Teil des Arbeitsablaufes des Betriebes; selbstverständlich müssten auch Altenteiler ihnen noch mögliche Arbeiten übernehmen und auch die Kinder wären als helfende Hände gern gesehen. Und dies alles für einen Milchpreis, der geradeso das Überleben der Höfe sichere. Von einem gewinnbringenden Milchpreis könne man schon seit vielen Jahren nicht mehr reden. Trotz der eingebrachten Arbeitskraft der ganzen Familie, so Kerstin Fehr.

Landwirtschaftsministerin Hinz nahm die Diskussionspunkte offen entgegen und kündigte gerade in Bezug auf den Artikel 148 eine Initiative des Landes Hessen bei der nächsten Agrarministerkonferenz in Mainz an.

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