Ein Hoch auf die Milch!

Auf dem Hof der Familie Gilch in Pierheim wurden am Sonntag, den 1.6., mehrere besondere Anlässe gebürtig gefeiert. Die rund 1000 interessierten Gäste erlebten ein informatives Programm, inklusive Hofführungen des Betriebsleiters Manfred Gilch. Die Milch als Produkt stand dabei stets im Mittelpunkt, auch bei dem kinderfreundlichen Hofrundgang. Musikalisch untermalt wurde der Tag mit der Livemusik des Heartbeat Duo.

Der 1. Juni ist Weltmilchtag – ein Tag, an dem auf das Potenzial der Milch und den Einfluss des Milchsektors auf eine nachhaltige Landwirtschaft aufmerksam gemacht werden soll. Kein anderer Tag eignet sich so gut dafür, um die besonderen Anlässe, die Gilch direkt zu Beginn verkündete zu zelebrieren: Der BDM-Kreisverband Roth feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Eng mit dem BDM verbunden ist die politische Milchmarke „Die faire Milch“, die bereits ihren 15. Geburtstag feiert. Ab sofort wird sie auch bei der Supermarktkette Penny, die mit einem Infostand auf dem Hoffest vertreten war, unter der Eigenmarke „Milprima“ vertrieben. „Die faire Milch“ weist den Weg in die richtige Richtung, denn sie arbeitet mit Landwirten zusammen und richtet den Milcherzeugerpreis an den Produktionsaufwand. Lizenzgebühren aus der fairen Milch gehen zum Teil an den EMB, den europäischen Dachverband des BDM, der sich weltweit für faire Milchpreise einsetzt.

Die Besucher des Hoffestes in Pierheim wurden von früh bis spät mit Grillspeisen, Kaffee und Kuchen, Eiscreme, und sogar Fruchtmilchshakes aus fairer Milch versorgt. Die Kinder vergnügten sich auf der Hüpfburg in der Scheune oder beim Tretschlepper-Parcours.
Auf der Bühne sprechen der amtierende Bürgermeister Markus Mahl und Landrat Ben Schwarz in ihren Grußworten ihre klare Unterstützung für den BDM aus. „Die Deutschlandkuh hat für mich die lila Milkakuh ersetzt“, lobt Schwarz das Marketing der fairen Milch, „und das muss man erst einmal schaffen“. Der ehemalige Landrat Herbert Eckstein blickt auf eine aufregende Zeit und Zusammenarbeit mit dem BDM in Roth zurück und lobt vor allem den Kampfgeist, den Gilch zusammen mit dem BDM-Kreisteam in den letzten Jahren immer weiter ausgebaut hat.
Gilchs politisches Engagement begründet sich vor allem in seiner Leidenschaft für das Thema – für die Milch, die Landwirtschaft und für das Rind als solches. Seine Faszination brachte er in den Rundgängen durch sein Anwesen an die Besucher weiter und steckte damit viele an: „Die Kuh kann etwas, wozu die menschliche Verdauung nie fähig wäre. Auf Basis von Gras stellt sie uns wichtige Grundnahrungsmittel zur Verfügung. Und durch die hohe CO2 Bindung von Grünland hat die Kuh direkten Einfluss auf Arten- und Klimaschutz.“

Die Milcherzeugung sei damit ein Gewinn für alle: für den Menschen, der Nahrung erhält, für das Klima, das durch Dauergrünland positiv beeinflusst wird, und auch für das Tier. Denn im Lauf der Zeit hat sich die Milchviehhaltung immer weiter an der Maximierung des Tierwohls orientiert, wie der BDM-Kreisvorsitzende Gilch anhand der verschiedenen Bauetappen erklärt, die an seinem Stallgebäude noch nachvollziehbar sind. Schritt für Schritt hatten die Kühe immer mehr Platz, mehr Licht und mehr frische Luft – bis hin zu dem offenen Laufhof und der Weide, die maximales Tierwohl garantieren. Was Gilch dabei als wichtig herausstellt, ist, dass die Kuh immer frei bestimmen können sollte, wo sie sich aufhalten möchte. „Je wohler sich die Kuh fühlt, umso mehr Leistung wird sie auch erbringen“, so Gilch.
Auch die Möglichkeiten des digitalen Fortschritts können einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden der Tiere haben. So nutzt Gilch für ein spezifisches Herdenmanagement digitale Sensoren, die die Aktivitäten jedes Tieres individuell aufzeichnen. Dadurch könne sofort erkannt werden, wann eine Kuh brünstig ist und auch bei anderen Auffälligkeiten schneller als bisher reagiert werden. Da die Investitionen im Zuge des technischen Fortschritts immer teurer werden, sei es laut Gilch wichtig, die Erlöse in gleichem Maße wie der Kapitalaufwand gesteigert werden. Daher müssten die Landwirte selbst Einfluss auf die Milchpreise nehmen können, nur so könne man eine nachhaltige Entwicklung der Milchviehbetriebe sicherstellen.
Auch für den Nachwuchs soll der Beruf des Landwirts attraktiv bleiben. Auf dem Hoffest wurde den Kindern an verschiedenen Stationen spielerisch beigebracht, was für die Versorgung der Tiere wichtig ist. Ihr gewonnenes Wissen konnten sie direkt mit dem Gewinnspiel überprüfen, für das sie Fragen beantworten mussten. Jeder Teilnehmer hat eine „Die faire Milch“-Cappy erhalten. Die drei großen Gewinnpreise wurden auf der Bühne ausgelost: drei Kinder freuten sich über das „Die faire Milch“-Plüschtier Faironika, einen ferngesteuerten Traktor und einen City-Roller.
(SG)