4. und 10. Oktober: Aktionstage der Milchviehhalter bei Molkereien und Handel

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Zuletzt aktualisiert: 4.10. NachmittagKontraktabschlüsse so gestalten, dass schnellstmöglich 40 Cent an die Milchviehhalter ausbezahlt werden können – Mehrerlöse vollständig und umgehend an die Milchviehhalter durchreichen.In den letzten Wochen hat sich die Politik auf Druck der Milchviehhalter ein Stück weit bewegt und ein europaweites Hilfsprogramm aufgelegt, das die Milchviehhalter entschädigt, die auf Antrag ihre Milchmengen reduzieren. Die Milchviehhalter nehmen daran zahlreich teil.

Bereits im ersten der vier vorgesehenen Reduktionszeiträume wurde das Programm zu 99% ausgeschöpft.
Jetzt müssen auch Molkereien und Handel bei den laufenden Kontraktverhandlungen Verantwortung übernehmen und die einsetzende Markterholung, die sich mit den zurückgehenden Milchmengen weiter verstärken wird, in ihren laufenden und demnächst anstehenden Kontraktabschlüssen ausreichend berücksichtigen.

Die Milchviehhalter werden deshalb bundesweit Molkereien und Handel jeweils an einem Tag besuchen. Am 4. Oktober findet im ersten Schritt der Molkerei-Aktionstag des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter BDM e.V. statt, zu dem wir Sie herzlich einladen. Eine ständig aktualisierte Liste der Molkereien, die bundesweit besucht werden, finden Sie in den nächsten Tagen hier auf unserer Homepage www.bdm-verband.de.

Die Milchviehhalter werden die Molkereien mit Schleppern besuchen und dort eine Resolution an die Molkereien übergeben, mit der sie in den Kontraktverhandlungen mit dem Lebensmitteleinzelhandel unterstützt werden sollen.

Die Molkereien werden gleichzeitig aufgefordert, alle Mehrerlöse, die jetzt aufgrund einer besseren Marktlage erzielbar sind, sofort und vollständig an die Milchviehhalter weiterzugeben. Die Milchviehhalter baden die Krise noch immer unvermindert und praktisch alleine aus – sie müssen daher jetzt auch umgehend von der verbesserten Marktlage profitieren können. Mindestens 40 Cent/kg Milch müssen durch gute Kontraktabschlüsse möglich gemacht werden, denn auch mit 40 Cent dauert es immer noch mindestens drei bis vier Jahre, bis die in der Krise erlittenen Milliardenverluste auch nur einigermaßen wieder ausgeglichen werden können.

Am 10. Oktober werden die Milchviehhalter im zweiten Schritt Handelsgeschäfte besuchen, die stellvertretend für alle Handelsketten stehen – als Verhandlungspartner der Molkereien. Die Milchbauern wollen verdeutlichen: In der jetzigen Situation kann und muss Jeder seinen Teil für eine Verbesserung der Situation der Milchviehhalter beitragen!

Nachtrag:

Warum findet die Molkerei-Aktion an vielen Orten erst um 20 Uhr statt?

– Die Milchviehhalter stecken noch in den Erntearbeiten und können angesichts der Krise noch schlechter von ihren Höfen weg als sonst. Daher 20 Uhr – nach getaner Arbeit auf dem Feld und im Kuhstall.
– Gleichzeitig als Signal an die Molkereien, dass es bei dieser Aktion nicht darum geht, sie in ihrer Arbeit zu behindern. In den Abendstunden ist dieses Risiko deutlich geringer. Im Gegenzug erwarten die Milchviehhalter ein gewisses Entgegenkommen von den Geschäftsführern/Vorständen und nach Möglichkeit auch ihre Präsenz.

— NEU — (Stand 04.10.16 Nachmittag)

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