In Rekordtempo haben sich die Verhandler der möglichen Koalitionäre auf die ihrer Ansicht nach wichtigen Inhalte ihrer Arbeit in den nächsten vier Jahren verständigt.
Sondierungsergebnisse gehen an den wirklichen Notwendigkeiten vorbei


„Wenn das wirklich unser größtes Problem für die nächsten vier Jahre wäre, würden wir schon jetzt auf einer Insel der Glückseligkeit leben“, erklärt BDM-Vorsitzender Karsten Hansen. „Ja, keine Frage, kurzfristig betrachtet kann man das als ein Zeichen politischer Anerkennung unserer Arbeit betrachten, aber das wird nicht die drängenden Probleme der fehlenden Zukunftsperspektive für viele landwirtschaftliche Betriebe lösen.“
„Natürlich gibt es weitere Inhalte des Sondierungspapiers, die die Landwirtschaft zwar nicht unmittelbar adressieren, sie aber sehr wohl ebenfalls betreffen wie zum Beispiel der Abbau von Bürokratiekosten, die Senkung der Stromkosten, der Ausbau der Bioenergie und die Anhebung des Mindestlohns – aber selbst wenn man diese Aufgabenfelder dazu nimmt, wird daraus noch kein Schlüssel, um für unsere Betriebe daraus ernsthaft wirtschaftliche Perspektiven ableiten zu können“, so Hansen weiter.

„Bei den wochenlangen Protesten der Bauern wurde immer wieder herausgestellt, dass es um mehr als Agrardiesel geht, dass der Agrardiesel nur der berühmte Tropfen war, der das bereits randvolle Fass zum Überlaufen brachte. Scheinbar soll es nun ein „Weiter so wie bisher“ in der Agrarpolitik geben, also eine Fortsetzung der Politik, die das Fass gefüllt hat“, kritisiert Karsten Hansen.
„Wir erwarten von der künftigen Bundesregierung jedoch, dass sie sich für die Verbesserung der Marktstellung der Landwirtschaft einsetzt und für eine wirkliche Honorierung der von uns erbrachten Umwelt- Natur- und Klimaschutzleistungen – das sind die wichtigen Grundpfeiler einer Zukunftsperspektive für unsere Betriebe.“
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