Wirtschaftlichkeitskrise in der Milchviehhaltung – BDM fordert Unterstützung von Sozialversicherungsträger

Die Unterstützungsmaßnahmen, die die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) den Schweinehaltern angesichts ihrer durch ASP verursachten Notlage gewährt, begrüßt der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter BDM e.V. ausdrücklich.

„In der mehr als angespannten Marktlage halten wir es für selbstverständlich, dass unsere Sozialversicherungsträger die Bäuerinnen und Bauern bei der Bewältigung der Krisensituation unterstützen. Eine Stundung der Beitragsbezahlung, ein Verzicht auf Säumniszuschläge und Mahngebühren sowie ein Aussetzen von Betriebsprüfungen sind das Gebot der Stunde“, erklärt BDM-Vorsitzender Stefan Mann.

Ein ähnliches Entgegenkommen der SVLFG erwartet der BDM auch für die Milchviehhaltung, deren wirtschaftliche Situation erneut nur als existenzgefährdend bezeichnet werden kann. „Die Milchvieh haltenden Betriebe haben ohnehin unter einer dauerhaften Kostenunterdeckung und den Folgen mehrerer Marktkrisen in schneller Folge zu leiden und nun spitzt sich die Situation erneut zu und führt zu einem regelrechten Ausbluten der Betriebe: Wie im extremen Krisenjahr 2016 bleiben im Milchbereich derzeit rund ein Drittel der derzeitigen Kosten ungedeckt. Verschärfend hinzu kommt, dass auch im Fleischbereich die Preise nur noch als katastrophal zu bezeichnen sind: Kälberpreise, die oft dem der Ferkel gleichen und ruinöse Schlachterlöse für Altkühe“, stellt Mann fest. „Diesen wirtschaftlichen und daraus folgenden auch psycho-sozialen Problemen der Menschen auf den Milchviehbetrieben muss von Seiten der SVLFG ebenfalls Rechnung getragen und Entgegenkommen gezeigt werden.“

„Neben konkreten Unterstützungsmaßnahmen würden wir uns von unserem für die Bäuerinnen und Bauern zuständigen Sozialversicherungsträger politische Unterstützung erwarten für eine Veränderung der Marktrahmenbedingungen hin zu wesentlich höheren Markterlösen für unsere Produkte“, so Stefan Mann weiter. „Es braucht durchaus auch ein klares Signal von unserem Sozialversicherungsträger, an welche physischen und psychischen Grenzen uns diese Situation führt. Die SVLF müsste daran ein hohes Interesse haben. Schließlich geht mit jedem Betrieb, der seine Stalltüren schließt, nicht nur ein Nachbar verloren, sondern auch ein Beitragszahler für die SVLFG.“

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