Tour-Tagebuch „Schluss mit Mauern!“

Von Montag, 13. September bis Freitag, 24. September befindet sich der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter BDM e.V. auf Aktions-Tour durch Deutschland. Zeit für einen Kommando- und Kurswechsel – für die Zukunft der Landwirtschaft!


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Tour Tagebuch
(Ganz aktuelle Infos und Quelle: BDM Info Kanal auf Telegram https://t.me/BDM_Info_Kanal)

24. September

Der vorläufige Schlusspunkt unserer Tour beim Wahlkampfabschluss der CDU/CSU auf dem Nockherberg in München. Wir haben im Rahmen unserer Tour Wahlkampfauftritte aller Kanzlerkandidaten besucht und ziehen Bilanz: Bei Baerbock eine extrem entspannte Situation für uns und unseren Auftritt, ähnlich entspannt bei Scholz in Lehrte trotz räumlicher Enge – beide mit Statements, die speziell an uns Landwirte gerichtet waren. In München bei der CDU/CSU: sehr unentspannte Abriegelung, Eingitterung und Bewachung durch die Polizei sowie keine Kontaktaufnahme durch die zahlreich vertretene Politprominenz.

 

Wer uns am liebsten aus der Sichtweite hat, muss hören! Zu ignorieren waren die Milchviehhalter beim besten Willen nicht, das bescheinigten uns auch die irgendwann ziemlich genervten Polizistinnen und Polizisten. Wir waren wirklich ausdauernd laut und legten bei jeder vorbeifahrenden Limousine immer noch eine Schippe drauf.
Vielen Dank auch an unsere jungen Ruderer, die mit ihren Paddeln bis zur Blutblase gestampft/geklopft haben. Dass wir weiter hartnäckig bleiben und uns nicht alles gefallen lassen, war einhelliges Fazit mit Blick in die Zukunft.

 

23. September

Gemeinsam ging es zunächst auf einen spontanen Abstecher zur Molkerei Bayernland in Amberg, wo unser Konvoi auf eher mittelmäßige Begeisterung stieß. Kurzzeitig gab es ein bisschen „Verstopfung“, als wir vor der Molkerei ein weiteres Plakat malten mit der Botschaft „Wir sehen uns wieder!“ Doch noch ehe die eilig herbeigerufene Polizei zum Einsatz kommen konnte, waren wir schon wieder unterwegs zu unserem eigentlichen Ziel des Tages: der Privatmolkerei Bechtel in Schwarzenfeld.
Bewegte Eindrücke davon werden nachgeliefert, denn leider hat uns der Nachmittag mit einer Pannenserie, die einige Telefonate erforderte, ein wenig ausgebremst. Ärgerlich: Unser Trecker, der den Wohnwagen zog, ist leider defekt, sodass wir ihn samt Wohnwagen letztlich zurücklassen mussten.
Am Abend sind aber noch einmal die Treckerfahrer, die die ersten Tour-Strecken gemeistert haben, zu uns gestoßen, um am nächsten Tag in München dabei zu sein.

22. September

Heute stand in Erfurt ein Besuch beim Deutschen Milchkontor DMK auf dem Programm, ehe es weiter Richtung Süden ging. Eigentlich müsste auch die Anzahl der Milch-Betriebsschließungen in Thüringen sämtliche Alarmglocken schrillen lassen, dass etwas gewaltig schiefläuft. Einen Kurswechsel fordern aber bisher nur die Milchviehhalter!

Viel Zuspruch auch von Passanten oder anderen Fahrern in den Dörfern und Städten, durch die wir bei unserer Tour kommen. Das motiviert! Und eine aufmerksame Polizei: Zweimal mit den Tour-Fahrzeugen durch den Kreisverkehr, weil man beim ersten Mal die richtige Ausfahrt verpasst und schon wird die Polizei argwöhnisch und hält uns mit der Frage an, ob wir eine Demo planen und ob diese angemeldet sei. So geschehen auf der Weiterfahrt in Kulmbach.

21. September

Heute in Lehrte bei einem Wahlkampfauftritt von Kanzlerkandidat Olaf Scholz. Dort stand Landwirtschaft als Thema eigentlich nicht auf dem Zettel. Als wir mit unseren Motiv-Fahrzeugen zweimal langsam vorbeifuhren, gab es nicht nur einen Gruß, sondern auch ein kurzes Statement zur Landwirtschaft…
Wer sich nicht rührt, wird nicht gesehen und gehört!

 

20. September

Heute musste es noch mal Arla sein – diesmal in Upahl ganz im Norden.
Deutliche Worte und vor allem ein Bekenntnis, als Bauern weiter in der Sache zusammenzustehen, kamen von BDM, Freie Bauern und LsV.

 

 

18. September

Am Samstag in Zeven: Wir hatten kreativen Spielraum und haben ihn genutzt – so könnte man wohl am besten unsere Aktion bei DMK beschreiben.

 

 

 

 

17. September

Mit einem Besuch bei Westfleisch in Coesfeld haben wir das heute zum Ausdruck gebracht und unsere Solidarität auch mit den Schweinehaltern bekundet, die mit unterirdischen Preisen zu kämpfen haben.

 

 

 

Eine zweite, kurze Station machten wir bei DMK in Everswinkel, ehe wir uns heute schon mal Richtung Niedersachsen bewegt haben.

 

 

 

 

16. September

Am Donnerstag wurde Hochwald Foods in Erftstadt besucht. Danach ging es weiter zur Moers Frischegruppe. Das Gespräch mit der Betriebsleitung in der Rückschau und Kurz-Zusammenfassung: „Wir kennen Ihre Schwierigkeiten“, „wir haben schon mehr gemacht/ besser bezahlt als die Wettbewerber“, „wir machen schon alles“, „der LEH ist verantwortlich“ bis hin zu „dafür haben wir keine Lösung“.

 

So ähnlich klangen auch die Antwortschreiben der Verarbeiter auf unsere „Schluss mit lustig“-Aktionen im letzten Herbst. Weil das nicht reicht, weil wir erwarten, dass man nach Lösungen wenigstens ernsthaft sucht, sind wir wieder aufgebrochen.
Ob Milch, ob Fleisch – die wirtschaftlichen Probleme der Erzeuger sind riesig und die Ursachen ähneln sich.

 

 

 

15. September

Wir sind bei jedem Wetter unterwegs! Dunkle Regenwolken hingen heute über Arla in Pronsfeld – passend zur aktuellen Situation der Erzeuger, denen es gerade „richtig nass reingeht“.
Klare, deutliche Ansagen und eine ziemliche Wut im Bauch war den Reden heute zu entnehmen. „Als es noch mehr Molkereien gab, zählte die Eifel noch zu den Regionen mit den besseren Milchpreisen. Seit sich Arla und Hochwald den Markt aufteilen und es praktisch keine Vermarktungsalternativen gibt, ist das Geschichte“, äußerte sich ein Eifeler Milchviehhalter. „Aber es kann nicht sein, dass wir uns alles gefallen lassen müssen!“

Besonders gefreut haben wir uns über die Kolleginnen und Kollegen aus Luxemburg, die sich spontan auf den Weg gemacht haben, um dabei zu sein!
„Ich kann nicht daheim sitzenbleiben und erwarten, dass sich etwas ändert“, war auch die Aussage der Luxemburger.

 

14. September

Auf dem Weg nach Stuttgart haben wir gestern Abend spontan noch die Hohenloher Molkerei besucht.

Eine deutliche Botschaft und Erinnerung an unseren Besuch haben wir an den Zaun gehängt!

Wir sitzen doch in einem Boot!“ Eine Aussage, die besonders häufig von genossenschaftlich organisierten Molkereien zu hören ist. Was das in der Realität für die Marktstellung und den Geldbeutel der Milchbäuerinnen und Milchbauern bedeutet, beleuchteten heute Morgen die Kundgebungsteilnehmer vor dem Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband – mitten im hochpreisigen Zentrum Stuttgarts.

Nachmittags ging es dann zum Wahlkampfauftritt von Annalena Baerbock, Kanzlerkandidatin von Bündnis90/Die Grünen – natürlich mit Tourwagen bestens in Sichtweise platziert.

Heute Nacht haben unsere Tourfahrer noch einen „Ritt“ vor sich. Sie sind heute am frühen Abend in Stuttgart gestartet und wollen schon morgen in Pronsfeld in der Eifel sein.

ARLA hat vor kurzem eine Milchpreissenkung angekündigt mit der Begründung, dass ihre Verarbeitungskosten gestiegen seien – im Wissen, wie schlecht es um die wirtschaftliche Situation der Milchviehhalter bestellt ist!

Das verdient definitiv einen Besuch unserer Tour!

 

13. September

Der Auftakt unserer Aktionstour durch Deutschland ist gelungen!

Rund 100 Schlepper sorgten heute für „Verstopfungen“ bei der Zufahrt zur Molkerei BMI in Würzburg. Unser Demowagen mit Boot konnte auch noch pünktlich fertiggestellt werden und mit zivilem Ungehorsam in Form eines kurzen Sitzstreiks wurde das Signal gesetzt, dass sich die Bauern das Verhalten der Molkereien nicht länger gefallen lassen wollen.

Jetzt sind wir gerüstet für die Weiterfahrt!

Wir werden heute auf dem Weg nach Stuttgart noch bei der Molkerei Hohenlohe (Raiffeisenstr. 4 in Schwäbisch Hall) vorbeischauen!