ST: BDM e.V. führte Milchsondergespräch mit Agrarausschuss

(Sachsen-Anhalt/Bornum). Anlässlich der global steigenden Milchanlieferungsmengen und zunehmenden Warnungen vieler Molkereien vor einem zu hohen Milchaufkommen lud der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V. die Mitglieder des Agrarausschusses Sachsen-Anhalts kurzfristig zum Milchsondergespräch in das Landhotel & Restaurant Garitz in Bornum ein.

In den vergangenen Wochen gerieten die Weltmärkte unter Druck und innerhalb kurzer Zeit wurde aus den Verkäufermärkten ein Käufermarkt. Laut der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) GmbH stieg in Deutschland die Milchanlieferung um 3,7% gegenüber dem Vorjahr. Auch bei den größten europäischen Milchproduzenten Frankreich, Polen und Irland fallen die Anlieferungskurven im Vergleich zum Vorjahr weit höher aus.
Hinsichtlich dieser Milchmengensteigerung warnen die Molkereien ihre Mitglieder und Lieferanten vor einem Preisverfall unter 30 Cent/kg Milch für das kommende Jahr 2018. Auch der Milchpräsident des Deutschen Bauernverbandes, Karsten Schmal, sprach vorige Woche eine Mahnung an die Milchviehhalter aus, nicht über den Bedarf zu produzieren.
„Wichtiger als die korrekte Analyse aber sind die Schlüsse, die man daraus zieht“, betonte Peter Schuchmann. Vor den Politikern erklärte der Milchviehhalter: „Die reinen Appelle an die Mengendisziplin reichen nicht aus, um Krisen zukünftig zu verhindern. Aus diesem Grund muss sich die deutsche Regierung in Brüssel für den weiteren Ausbau der Instrumente zur Krisenprävention auf Europaebene einsetzen und das Sicherheitsnetz für den Milchmarkt erweitern.“
Aufgrund der dramatischen Entwicklungen am Milchmarkt sagte BDM-Bundesbeiratsmitglied Frank Lenz: „Der Paradigmenwechsel in der Milchmarktpolitik ist unbedingt notwendig. Ein starkes Signal wäre ein fraktionsübergreifender Beschluss des sachsen-anhaltinischen Landtages, so wie es der bayerische Landtag bereits beschlossen hat, dass EU-Mittel für eine zeitlich befristete, europaweit verbindlich geltende Mengenbegrenzung in der gemeinsamen Marktordnung (GMO) verankert werden. Ohne Marktordnung wird es keine zukunftsfähige Milchviehhaltung in Sachsen-Anhalt geben.“

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