FDP: „Das BDM-Konzept ist sehr sympathisch“

Zu diesem Schluss kam mit Neu-Abgeordneten Christoph Skutella der einzige FDP-Parlamentarier im Agrarausschuss des Bayerischen Landtags. Skutella, der neben dem Landwirtschaft- auch dem Umweltausschuss angehört, gab unumwunden zu, bisher kein ausgewiesener Fachmann in den Bereichen zu sein und zeigte sich beeindruckt von der thematischen Bereite der Landwirtschaftspolitik.

Mit dem BDM sei er aber schon während des Wahlkampfes in seinem Heimatkreis Neustadt an der Waldnaab in Berührung gekommen und habe die Positionen der Milchviehhalter als sehr interessant wahrgenommen. Dies sei auch der Grund, warum der BDM der erste Verband sei, mit dem er nach der Konstituierung des Landtages ins Gespräch komme.
Inhaltlich besorgt zeigte sich der Oberpfälzer Skutella vor allem über den Strukturwandel in den ländlichen Regionen Bayerns. Auch diese seien wirtschaftlich wichtige und für das Heimatgefühl der Menschen entscheidende Regionen, in denen leider oft die Schwächung der Landwirtschaft der erste Schritt zu einem Verlust von wirtschaftlicher Prosperität und Bevölkerungsschwund gewesen sei. In Bezug auf die Förderpraxis unterstrich Skutella, der sich nach eigenen Angaben in der Oberpfalz ausschließlich durch eine Milchtankstelle versorge, dass es unfassbar sei, dass Landwirte, die 365 Tage im Jahr hart arbeiteten und ein hochwertiges Produkt erzeugten, nicht von dieser Arbeit leben könnten, sondern auch in „guten Milchjahren“ zu einem nicht geringen Teil von staatlichen Zahlungen abhängig seien. Hier sei ein höherer Verkaufspreis für landwirtschaftliche Produkte deutlich angezeigt.
Auch die Erklärung der BDM-Vertreter, warum in der Milchproduktion ein einzelbetrieblich sinnvolles Produktionsverhalten im Falle absinkender Milchpreise verheerende Folgen für den Gesamtmarkt habe, konnte der Abgeordnete nachvollziehen und dieser zustimmen. Sehr interessiert zeigte sich Skutella am Milchmarktkrisenmanagement-Konzept des BDM. Begleitet von einigen sachlichen Nachfragen konnte u.a. der BDM-Landkreisvorsitzender aus Landshut, Rudolf Mirlach, das Konzept komplett erläutern und die Vorteile verdeutlichen. Vor allem die große Bedeutung von freiwilligen Mitteln beim Krisenmanagement, machte beim Freien Demokraten sichtbar Eindruck. Ein weiterer Punkt der die volle Unterstützung des erst 34-jährigen Abgeordneten fand, war die Zielsetzung des Konzepts, Krisen ohne Rückgriff auf staatliche Hilfe „mit der Gießkanne“ managen zu können. Durch das, dem Konzept zugrundeliegende Vertrauen, in den Landwirt als selbständigen Unternehmer, sei ihm das „BDM-Konzept sehr sympathisch“, so Skutella.
Kritisch zeigte sich Skutella sowohl in Bezug auf weitere bürokratische Anforderungen an die Landwirtschaft als auch beim laufenden Volksbegehren „Artenvielfalt“ in Bayern. Letzteres sei in weiten Teilen total an der landwirtschaftlichen Realität vorbei gedacht und unterstelle, dass alleine die Landwirtschaft für das Artenstreben verantwortlich sei. Es sei dabei allerdings genauso wichtig, auch den Verbraucher in die Diskussion einzubeziehen, der durch seine Lebens- und Konsumweise auch den Prozess der Umweltveränderung antreibe, so Rudolf Mirlach.
Zu guter Letzt unterstrichen die BDM-Vertreter auf die Wichtigkeit, des in der letzten Legislaturperiode überparteilich und einstimmig gefassten Beschluss des Landtags, im Krisenfall auch mengenbegrenzende Maßnahmen durchzuführen, und appellierten an Skutella, sich im Falle einer neuen Abstimmung auch im Sinne des „alten“ Abstimmungsergebnis zu engagieren. Schlussendlich vereinbarte die Runde, weiterhin im Gespräch zu bleiben und gerade in Bezug auf die Milch und den Milchmarkt die inhaltliche Diskussion weiter zu intensivieren.

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